30.01.2023
Grundschulen ohne Koordination?

Ganztagskoordinator der Gemeinde hat gekündigt – wie geht es nun weiter?

Das der Ganztagsbetrieb der Grundschulen weiter geht, dass stand gar nicht zur Diskussion. Nein, in dieser Sitzung wurde dem Gemeinderat aufgezeigt, welche Möglichkeiten es grundsätzlich gibt. Herr Köpke war durch die Gemeinde Neufahrn als Sozialpädagoge in Vollzeitstellung für die Konzeption und Umsetzung der Ganztagsangebote eingestellt worden. Er hatte auf eigenen Wunsch hin das Beschäftigungsverhältnis zum 31.12.2022 gekündigt.

Lastenverteilung auf mehreren Schultern

Derzeit wird diese Leistung auf vier Schultern verteilt. Durch leichte Aufstockung der wöchentlichen Arbeitszeit von Frau Thalmeier und Frau Meindl, die sich nun personelle Leitung und organisatorische Leitung teilen, wird die Fortführung des Ganztagsbetriebs derzeit gesichert. Dieses kann aber nur eine vorübergehende Kompensation sein, denn auch die Verwaltungstätigkeiten werden derzeit durch die Abteilung Zentrale Dienste und Generationen innerhalb der Verwaltung übernommen und führen hier zu einer Mehrbelastung.

„Was will man eigentlich haben – eine interne oder eine externe Lösung?“

Mein Dank geht an die Schulleitung & alle, die dazu beitragen das es in Neufahrn an den Grundschulen den Ganztag gibt

Mit diesen Worten eröffnete der zuständige Schul- und Kindergartenreferent Thomas Seidenberger sein Statement zum Thema Koordinator-Suche für den Ganztag in Neufahrn.
Er hatte im Vorfeld Gespräche mit den beiden Schulleiterinnen der betroffenen Grundschulen geführt. Beide Schulleitungen sprachen sich ganz offen für eine interne Lösung aus. Also für einen Koordinator, der von der Gemeinde angestellt wird und sich vor Ort befindet. Nach dem die Mittelschule aus dem Aufgabengebiet weggebrochen ist, würde für beide Grundschulen eine Halbtagsstelle ausreichend sein.

Extern macht weniger Arbeit

Eine externe Lösung würde durch einen Dienstleister zur Verfügung gestellt. Dieses wird von der Mittelschule derzeit in Anspruch genommen und die Mittelschule hat bis dato gute Erfahrungen damit gemacht, jedenfalls was die Verwaltung der Gemeinde zu berichten wusste.

Der Unterschied liegt in der Schulform

Außer Acht lassen darf man nämlich hierbei aber auch nicht, dass wir bei den beiden Grundschulen einen gebunden Ganztagsbetrieb haben und bei der Mittelschule ein sogenannter offener Ganztag angeboten wird. Die Koordination des gebundenen Ganztags ist bedeutend anspruchsvoller und aus dieser Sicht ist der Wunsch der beiden Grundschulleitungen absolut nachvollziehbar. Im gebundene Ganztag geht es um die nahtlose Verquickung von schulischen Aufgaben, pädagogischer Betreuung und Spiel, Spaß sowie Bewegung über den ganzen Tag verteilt. Im Gegensatz zu dem relativ einfach zu gestaltenden offenen Ganztag, der sich mit der reinen Betreuung nach dem täglichen Schulunterricht befasst.

Auch Erzieher:innen können koordinieren

Die grundsätzliche Schwierigkeit in der Besetzung der Stelle wird es eher sein, dass man das benötigte Fachpersonal bekommt. Auszuschreiben wäre eine Stelle als Sozialpädagoge/Sozialpädagogin oder Lehramtsinhaber, aber auch eine Besetzung durch eine(n) Erzieher:in wäre möglich. Dieses gab die Koordinatorin für Oberbayern seitens der Regierung gegenüber Thomas Seidenberger bekannt.

Verwaltung war auf sichere Lösung als Plan B aus

Entspannter wäre die Situation jedoch, wenn das Thema früher in den Gemeinderat gekommen wäre, wer seine Anstellung zum 31.12. kündigt, der muss die Kündigung schon vor Monaten abgegeben haben. Somit war der Gemeinde dieses Problem schon länger bekannt. Jetzt wird es wieder sportlich und dass hoffentlich nicht zu Lasten der Grundschule, weil man sich unkompliziert für eine externe (einfacher zu realisierende) Lösung einigte. Denn die Verwaltung hatte angestrebt, dass wenn die Ausschreibung einer Stelle (interne Lösung) keinen Erfolg gehabt hätte, man den Weg eines externen Koordinators – einer sicheren Lösung zum Schuljahrsbeginn im Sommer 23 einschlagen würde.

2. Wahl will man in Neufahrn nicht haben

Mit dieser Zusammenfassung brachte Thomas Seidenberger es noch auf den Punkt.

Extern ist 2. Wahl und das müssen wir nicht haben.

Das spiegelten auch die Statements der Fraktionen von CSU, ödp, BfN und FDP wider - 2. Wahl wolle man nicht.  Einstimmig ließ man der Alternative erstmal keine Chance. Die interne Lösung ist für den Gemeinderat die beste Lösung und man benötigt keinen Plan B.