29.03.2023
Nutzung neu durchdacht

Grobe Planung aus 2017 "angepasst"

2017 hatte sich der Gemeinderat schon einmal mit der Nutzung des Mesnerhaus auseinandergesetzt. Damals war eine grobe Planung vorgenommen worden, die das Untergeschoss mehr oder weniger undefiniert für die Heimatpflege und das Obergeschoss als multifunktionellen Veranstaltungsort vorsah. Das Haus sollte für Ausstellungen, Vorträge und Kurse offen sein. Selbst eine sogenannte Bewirtungsmöglichkeit war damals noch angedacht.

Eröffnung im Sommer 2023 möglich

Nun sieht es mittlerweile so aus, dass schon im Sommer 2023 mit der Eröffnung des Gebäudes gerechnet werden kann. Somit ist es langsam an der Zeit, dass man mit dem Nutzungskonzept etwas konkreter werden muss. Aus diesem Grund wurde das Thema auch schon auf die Agenda der Februarsitzung geschrieben. Zum damaligen Zeitpunkt gab es aber noch einige Ungereimtheiten bezüglich der Nutzung und der notwendigen Kosten- und Entgeltaufstellung.

Antrag ohne Begründung?

Aus diesem Grund gab es auch seitens der FREIEN WÄHLER den Antrag zur Geschäftsordnung. Für die Anwenden, sowohl Gemeinderäte, Verwaltungsangehörige, Zuhörer und auch Pressevertreter ist ein solcher Antrag immer total „undurchsichtig“, weil er gemäß Geschäftsordnung nicht begründet wird. Natürlich hatten sich die Fraktionen im Vorfeld darüber abgestimmt und die vorhandenen Bedenken ausgetauscht. Somit wurde dann auch dem Antrag mit 18:9 Stimmen entsprochen.

Manfred Holzer hatte in der Februarsitzung den Antrag gestellt. Heute sieht er sich bestätigt.

Es gab fraktionsübergreifende offene Fragen

Vielseitige Nutzung möglich

Nun stand dieser Punkt wieder auf der Tagesordnung. Im Vordergrund soll eine vielseitige Nutzung des historischen Gebäudes stehen, weil auch der Architekt nochmals betont hatte, dass weitere Nutzungen unter Berücksichtigung von Denkmalschutz, Akustik und Raumverhältnis durchaus denkbar wären. Das Mesnerhaus wurde behindertengerecht gestaltet und ist auch barrierefrei erreichbar. Derzeit können Erdgeschoss und Obergeschoss für Veranstaltungen genutzt werden. Das Dachgeschoss ist als reiner Lagerraum freigegeben und im Gewölbe wäre ebenfalls eine Nutzung denkbar, wenn die Tektur genehmigt wird.

Lebendiger Ort für Bildung & Kultur

Dem Gemeinderat wurde zur aktuellen Sitzung eine angedachte und neu abgestimmte Nutzung des Mesnerhaus vorgelegt. Kulturelle Veranstaltungen der Gemeinde aber auch von Vereinen in Kooperation und Abstimmung mit der Gemeinde sollen im Mesnerhaus möglich sein. Ein lebendiger Ort für Bildung und Kultur für Bürger:innen der Gemeinde soll entstehen und gelebt werden.

Steuerzahler findet sich nun in der Nutzung wieder

Thomas Seidenberger sieht das Projekt von Steuerzahlern bezahlt und somit sollte es auch durch sie genutzt werden.

Volkshochschule und Musikschule nutzen es auch mit

Die Volkshochschule würde gerne an 2 ganzen Tagen in der Woche auf die Räumlichkeiten zugreifen. Des Weiteren wäre ein abendlicher Termin denkbar, wenn die Musikschule ihr Programm beendet hat. Denn auch die Musikschule sieht ihre Chance in der Nutzung der Räumlichkeiten für Einzel- und Kleingruppenunterrichte. Dieses wäre dann am Nachmittag denkbar. Auch hier wäre der Umfang derzeit auf 2 Nachmittage begrenzt. Ein für Konzerte notwendiger Flügel muss nun nicht mehr „relativ“ zeitnah, also innerhalb der laufenden Bauphase eingebracht werden, weil das Verbringen des Musikinstruments nun doch möglich ist. Dem Heimat- und Geschichtsverein soll die Möglichkeit zur Nutzung an einem Vormittag der Woche ermöglicht werden. Ein ursprünglich aufgeführter absperrbarer Schrank in Bezug auf Büroarbeit, die dort verrichtet werden kann, ist nicht mehr Bestandteil des Beschlusses. Laut Information des Vorsitzenden des Heimat- und Geschichtsverein wird die anfallende Büroarbeit in den eigenen 4 Wänden durchgeführt und war nie mit einer Nutzung im Mesnerhaus angeführt worden. Aber Vitrinen für auszustellende Gegenstände sollen vorgesehen werden. Hier wären Ausstellungen im Erdgeschoss oder vielleicht sogar im Gewölbe wünschenswert.

Einschränkungen bei der Nutzung sind schon definiert

Einige Einschränkungen sind aber genau definiert. Kulturelle Veranstaltungen können mit bis zu 50 Personen durchgeführt werden. Im Falle von Ausstellungen dürfen die Bilder nur auf Stellwände aufgebracht werden. Eine Befestigung an den Wänden des Gebäudes ist nicht möglich. Das Mesnerhaus kann auch für Trauungen genutzt werden. Jedoch ist hier die Anzahl der möglichen Trauungen auf maximal 5 pro Jahr festgelegt. Dieses geht auf die Förderung der baulich notwendigen Maßnahmen zurück. Eine Förderung war nur möglich, wenn in dem Gebäude keine gemeindlichen Aufgaben wahrgenommen werden. Und eine Trauung ist eine gemeindliche Aufgabe und somit ausgeschlossen bzw. zu einem geringen Anteil – in diesem Fall 5 Trauungen pro Jahr – möglich.

Beweggründe des Gemeinderats wurden erklärt

Teile des Gemeinderates sahen den im Vorfeld durch die Verwaltung sehr eng gefassten Nutzerkreis als zu klein an. Es sollte nicht der Anschein entstehen, dass hier Vereine bevorzugt oder vernachlässigt werden. Aus diesem Grund wurde die alte Vorlage der letzten Gemeinderatssitzung im Text und Beschluss noch einmal deutlich angepasst.

Gerechtigkeitslücken waren zu schließen

Klar und deutlich soll eine rein kulturelle Nutzung sein. Politische Organisationen, Vereine u.ä. sollen weiterhin die örtliche Gastronomie nutzen. Man möchte keine Konkurrenz zur der für den Ort sehr wichtigen Gastronomie entstehen lassen. Der Gemeinderat stimmte auch hier deutlich, also einstimmig dem vorgelegten Konzept zu. Dieses Konzept soll spätestens nach 2 Jahren evaluiert und sobald verlässliche Zahlen vorliegen, auch mit einer Kosten- und Entgeltaufstellung unterfüttert werden. Derzeit kann, weil man ja mehr oder weniger bei Null beginnt, keine Kosten für Gebäudereinigung, Hausmeistertätigkeit und Unterhalt des Gebäudes aufstellen. Sobald diese aber vorliegen, wird es eine entsprechende Aufstellung der Kosten und somit des Entgeltes geben.