29.04.2023
Mittagsverpflegung zum Schuljahr 2023/24

Zum Schuljahr 2023/2024 muss alles sicher sein

Zum Schuljahr 2023/2024 muss die Mittagsverpflegung für die beiden Grundschulen, die Mittelschule aber auch Hort und Mittagsbetreuung sichergestellt werden. Dieses erfolgt über eine Ausschreibung (die Gesamtkosten des Auftrages „Anzahl der Mahlzeiten x Preis für eine Mahlzeit x Tage der Bereitstellung x Anzahl der Jahre … und einiges mehr“ liegen bei über 215.000 € [netto]), sodass diese Ausschreibung europaweite erfolgen muss. Die Gemeinde hatte aus diesem Grund auch das Büro Frank Bartels, Unternehmensberater für Kunden der Bereiche Hotellerie, Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung mit ins Boot geholt.

Cook & Chill - nicht zu verwechseln mit "chillen"

Anfang des Jahres trafen sich die Verwaltung, das Büro Bartels, die Schulleitungen, Hortleitung und Elternvertreter der Einrichtungen an einem runden Tisch. Hier wurden die Eckdaten zur zukünftigen Verpflegung mehr oder weniger festgelegt. Bis dato werden die Einrichtungen vom Unternehmen „apetito“ beliefert, welches die vorherige Ausschreibung für sich entscheiden konnte. Anfänglich wurde noch „warm“ beliefert, sogenannte Warmverpflegung – die Essen wurden in einer zentralen Küche hergestellt und täglich warm ausgeliefert. Innerhalb der Laufzeit einigte man sich in Absprache mit den Elternvertretern auf das sogenannte „cook & chill“ und „cook & freeze“. Bei „cook & chill“ wird das Essen hergestellt und umgehend auf 3°C herunter gekühlt. Das gekühlte Essen wird unter Einhaltung der Kühlkette ausgeliefert und ist so 3 Tage (72 Stunden) haltbar – es muss also innerhalb dieser Zeit erwärmt und ausgegeben werden. Bei „cook & freeze“ läuft es fast identisch ab, nur dass dieses Essen unmittelbar nach der Herstellung auf -18°C abgekühlt wird und in diesem Zustand, bei Einhaltung der Kühlkette, einige Monate haltbar ist. In beiden Fällen muss aber vor Ort ausreichende Lagerkapazität für das gekühlte Essen vorhanden sein. Sowohl „cook & chill, wie auch „cook & freeze“ kamen bei den Kindern viel besser an, sodass nun die Ausschreibung sich auf diese Bereitstellung der Speisen beschränkt – eine Warmverpflegung oder auch eine Herstellung der Speisen vor Ort in der bereits vorhandenen Küche sind nicht Bestandteil der Ausschreibung.

Die Zeit rennt

Die Ausschreibung erfolgte nun in der 14. Kalenderwoche (03.04. – 09.04.23) und läuft 30 Tage, sodass in der ersten Maiwoche die eingegangenen Angebote eröffnet werden. Im zeitnahen Anschluss erfolgt die Erstellung eines Vergabevorschlags durch das Büro Frank Bartels. Eine terminlich insgesamt sehr knapp kalkulierte Angelegenheit. Nach der Entscheidung über die Vergabe haben nämlich alle nicht berücksichtigten Angebotsabgebenden eine 10-tägige Einspruchsfrist, bevor die Zusage verschickt werden kann. Eine schnelle Vertragsunterzeichnung ist aber wichtig, weil zum 01.09.2023 die Verpflegung der Kinder in der Ferienbetreuung (Hort und Mittagsbetreuung) sichergestellt sein muss. Bis dahin müssen alle organisatorischen Angelegenheiten des eventuell neuen Anbieters geklärt sein. Hier geht es auch um die Bereitstellung neue Geräte zur Lagerung, zum Erwärmen, Bereitstellen und auch Abgeben der Speisen in den betreffenden Einrichtungen. Das lässt sich nicht übers Knie brechen.

Unerwartet endet ein bestehender Vertrag

Warum man sich im Rathaus jedoch so viel Zeit mit der Ausschreibung gelassen hat, steht auf einem anderen Blatt Papier. Man wusste doch schon beim Abschluss des Vertrages, wann dieser ausläuft – warum musste nun der Gemeinderat den Bürgermeister ermächtigen, in dringenden Fällen selbst zu entscheiden? Hätte man die Ausschreibung früher eingestellt, wäre es nicht zu diesem unnötigen Termindruck gekommen. Aber laut Verwaltung lagen halt nur die Sitzungstermine ungünstig.

Ermächtigung erteilt - aber eigentlich grundlos

Auf jeden Fall hatte der Gemeinderat dem Bürgermeister einstimmig die notwendige Ermächtigung ausgesprochen, den Auftrag für die Übernahme der Speisebelieferung beider Grundschulen, der Mittelschule, des Hortes und der Mittagsbetreuung ab 09/2023 zu vergeben.

Schulreferent möchte gerne nächstes Mal etwas ändern

Thomas Seidenberger (FREIE WÄHLER) brachte es als Schulreferent in seinem Statement auf einen Nenner – nächstes Mal darf man sich durch eine Ausschreibung nicht so stark beschränken. Ihm fehlte das Kochen vor Ort, so wie es derzeit in Freising in der neuen Grundschule mit großem Erfolg praktiziert wird.

Warum hat man die Kochküche nicht mit rein genommen? Das ärgert mich im nachhinein!

Thomas Seidenberger sah die Ausschreibung zu eng gefasst, dass möchte er gerne das nächste Mal ändern. Der runde Tisch war die letzten Jahre bemüht, dass Essen zu verbessern und nun schafft man es nicht, die Kochküche auch als Möglichkeit mit einzubeziehen. Das ärgert ihn unwahrscheinlich.

Auch die Grünen und SPD sehe es wie wir FREIE WÄHLER

Neufahrn verfügt über eine moderne neue Küche in der Fürholzer Schule – man muss sie nur nutzen. Unterstützung bekam Thomas Seidenberger sowohl von der Fraktion der Grünen, die sich auch das "Regionale" mehr gewünscht, genauso den Schwerpunkt "Bio" etwas mehr in den Vordergrund gerückt hätten. Gerade auch das Einbeziehen der Kinder in die Zubereitung der Speisen ist wichtig. Wo kommt das Essen her und wie bereite ich es zu. Dafür wäre doch eine Küchennutzung vor Ort bestimmt auch sinnvoll. Aus den Reihen der SPD fragte man nach, ob die fast 300.000 Euro Küche der Schule auch regelmäßig gewartet wird. Es wäre traurig, wenn man später gerne mal wieder die Kochküche nutzen möchte und sich dann aber alle kaputt gestanden hat.