20.03.2022
Standortfrage GS III - was ist mir wichtig

Nachgefragt beim Schul- und Kindertagesstättenreferenten

Wenn man schon den Schul- und Kindertagesstättenreferenten in den eigenen Reihen der Fraktion der FREIEN WÄHLER hat, dann liegt es absolut nahe sich direkt mit ihm über die Standortfrage zum Neubau der Grundschule III zu unterhalten.

In der Gemeinderatssitzung am Montag (21.03.2022) wird über die Standortfrage abgestimmt. Dann wird eine sogenannte Reihung erfolgen - eine Nummer 1 definiert, also den Standort an dem der Neubau realisiert werden soll. Und erst wenn es Schwierigkeiten bei der Realisierung gibt, wird auf den sogenannten Platz 2 oder sogar auf Platz 3 zurückgegriffen.
Montag fällt also eine gravierende Entscheidung. Alle Fraktion haben sich bestimmt intensiv darauf vorbereitet. So auch die Fraktion der FREIEN WÄHLER und natürlich auch Thomas Seidenberger im Rahmen seiner Referententätigkeit.

Ein guter Standort für die neue Grundschule

Die Gemeinde hat vor zwei Jahren ein Gutachten in Auftrag gegeben, um den räumlichen Bedarf bei Schulen und Kindertagesstätten festzustellen. Die CIMA-Studie ermittelte den Bedarf für eine weitere Grundschule mit mindestens zwei Zügen (zwei Klassen pro Jahrgangsstufe) bis zum Jahr 2030. Festzustellen ist, dass die Gemeinde Neufahrn als Teil einer sich dynamischen entwickelnden Region „München“ auch über diesen Zeitraum hinaus ein Bevölkerungswachstum haben wird. So geht die aktuelle Planung eher von dem Bau einer dreizügigen Grundschule aus. Bei der Suche nach einer geeigneten Fläche haben sich drei mögliche Standorte herauskristallisiert. Hier die Gedanken von Thomas Seidenberger zu den Standorten:

Standort Neufahrn Süd (Nähe Kindergarten Villa Kunterbunt)

Der Reiz des Standortes ist, dass hier ein komplett neuer und sehr attraktiver Schulstandort eingebettet in die bestehende Wohnbebauung entstehen und eine weitere Konzentration auf bisherige Schul- und Sporteinrichtungen vermieden würde. Dies birgt natürlich auch den Nachteil, da bestehende Schul- und Sportinfrastrukturen (Schwimmbad, Sporthallen, Mensen …) nur über Busverkehr mitgenutzt werden könnten. Neubauten über den Unterrichtsbetrieb hinaus wären hier notwendig. Ein weiterer Nachteil dieses Standorts ist, dass die gemeindeeigene Fläche in Zukunft sehr gut einer Wohnbebauung zugeführt werden könnte. Die potentiellen Verkaufserlöse können bei Verwendung der Fläche für die Grundschule den angespannten Haushalt der Gemeinde nicht mehr entlasten.

Standorte im Bereich des bestehenden Schulzentrums und der Sportstätten im Neufahrner Osten

Die Vor- und Nachteile sind entgegengesetzt zum Standort Neufahrn Süd (siehe oben). Ein weiterer Nachteil ist die bereits bestehende starke Verkehrsbelastung gerade während der Bringzeiten in den Vormittagsstunden von Kindern zu den Kindertagesstätten und Schulen. Ein großes Plus sind die nicht für Wohnbebauung vorgesehenen und materiell nicht so werthaltigen Flächen wie im Neufahrner Süden. Beide Standorte ermöglichen bauliche Erweiterungen in der Zukunft.

Nachfolgend werden die zwei Standorte, die hier angedacht sind, von Thomas Seidenberger (Kindergarten- und Schulreferent) konkret bewertet:

Parkplatz Galgenbachweg/Kurt-Kittel-Ring (Nähe Volksfestplatz/Mittelschule)

Die Fläche gehört bereits der Gemeinde und die Parkplätze könnten in die Tiefgarage eines Schulneubaus verlegt werden. Während der Unterrichtszeit können diese von der Schulfamilie genutzt werden und außerhalb dieser Zeit von Nutzern der Veranstaltungen in den Sport- und Kulturstätten. Hier wäre eine duale Nutzung und Auslastung der Parkanlage sehr effizient möglich. Eine weitere Versiegelung von Flächen, wie beim Standort südlich der Mittelschule, wäre hier nicht notwendig, da derzeitige Parkflächen einer höherwertigen Nutzung zugeführt werden und diese dennoch weiterhin zur Verfügung stehen würden. Nachhaltige Baukonzepte gehen auch sehr stark in die Richtung Parken auf wertvollen oberirdischen Flächen zu vermeiden. Während der Bauphase (ca. 1 ½ Jahre) der Schule ist es nach Ansicht von Thomas Seidenberger zumutbar, Autofahrer auf umliegende Parkmöglichkeiten zu verweisen bis hin zum Park- und Ride-Platz, der zu allen Zeiten freie Parkplätze bietet. Ferner ist nahe der Mittelschule eine Wendemöglichkeit für Busse bereits vorhanden und für Schülerinnen und Schüler eine sichere und gute Erreichbarkeit (zu Fuß und mit Fahrrad) der künftigen Schule gegeben. Es gibt z.B. den Geh- und Radweg entlang der Bahnlinie, die Ampelanlage Kurt-Kittel-Ring/Galgenbachweg und den Fußgängerüberweg am Kastanienweg. Die Anbindung nach Mintraching ist auch besser als am Standort südlich der Mittelschule. Welches Wohngebiet aus Neufahrn und welche Ortsteile dem künftigen Schulsprengel der Schule angehören werden, ist derzeit noch nicht entschieden.

Standort südlich der Mittelschule

Diese Fläche wird derzeit landwirtschaftlich genutzt und müsste von der Gemeinde erworben werden. Nachteile wurden bereits in den vorangegangenen Ausführungen (Versiegelung, Verkehrserschließung etc.) ausgeführt. Eine oberirdische Parkplatzanlage zur Vermeidung einer Baumaßnahme für eine Tiefgarage ist nach Thomas Seidenbergers Ansicht nach auch an dieser Stelle nicht sinnvoll, da hierfür weitere Flächen versiegelt werden müssten. Eine Querungshilfe wird hier als zusätzliche bauliche Maßnahme für die Sicherheit des Schulwegs an der Umgehungsstraße (z.B. Unterführung) notwendig.

Fazit:

Leider fällt aus den begrenzten finanziellen Möglichkeiten der Standort im Süden von Neufahren wohl raus aus dem Rennen. Beide anderen Standorte sind in vielen Bereichen gleichwertig zu betrachten, dennoch bietet der Standort „jetziger Parkplatz“ einige Pluspunkte mehr als die Alternative südlich der Mittelschule. Ferner ist eine Realisierung des Neubaus auf einer bereits in gemeindlichen Eigentum befindlichen Fläche schneller möglich als bei einem externen Erwerb.