22.11.2023
Ausweisung von Freiflächen für Photovoltaik

Neufahrn befasst sich erneut mit Photovoltaik

Klimaziele stecken und Klimaziele einhalten sind zweierlei Paar Schuh. Ein sogenanntes 1,5 Grad-Ziel ist schnell ausgesprochen und man kann sich wunderbar daran klammern. Aber leider ist derzeit ein Stopp der Erderhitzung kaum möglich. Vielerorts hat man eher politische und soziale Blockaden als solche technologischer Art. Neufahrn will nun die durch den Landkreis Freising geschaffene Möglichkeit nutzen und in den zur Verfügung stehenden Bereichen an den Trassen der Autobahnen und Eisenbahnschienen Flächen für Photovoltaik ausweisen. Die sogenannten Vorbelasteten Zonen (500m beidseitig von Autobahnen und Eisenbahnschienen) liegen im Landkreis im Landschaftsschutzgebiet. Durch eine entsprechende Satzungsänderung wurde die Erlaubnis zur Nutzung und somit zur Entstehung von Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen ermöglicht. Das sind allein ca. 50 Hektar im Landschaftsschutzgebiet Echinger Gfild und Freisinger Moos.

Bürgerenergiegenossenschaft Freisinger Land eG mit im Boot

Die Gemeinde Neufahrn hatte mit der Bürgerenergiegenossenschaft Freisinger Land eG zu Informationsveranstaltungen bezüglich der Entwicklung von Photovoltaik-Flächen entlang der A92 eingeladen. Der hierfür abgesteckte Suchraum von 500m nördlich und 200m südlicher der Autobahntrasse war schnell definiert. Nun ging es darum Grundstückseigentümer zu finden, die entsprechendes Interesse bekundeten. Um dem Vorhaben einen sinnvollen Rahmen zu geben, sollten die betreffenden Grundstücke räumlich einen engen Zusammenhang haben. Im Rahmen der durchgeführten Abstimmungsgespräche konnten insgesamt 3 Bereiche definiert werden, in den einerseits Flächen mit ausreichender Größe, als auch entsprechender räumlicher Nähe vorhanden sind. Im Gemeinderat wurde deshalb über die Änderung des Flächennutzungsplanes abgestimmt. Die 3 Bereiche sind in sich unterschiedlich.

Nördliche Fläche - Moorgebiet

Die nördlichste der drei Fläche liegt westlich der Staatsstraße 2341, unterhalb der Fischzuchtanstalt Mauka. Dieses 6 Teilflächen liegen relativ dicht zusammen. Jedoch handelt es sich hier um Moorboden. Die Installation der PV-Anlage wird eine technische Herausforderung werden. Zusätzlich möchte man in diesem Bereich den moortypischen Wasserhaushalt wieder einstellen. Derzeit wird durch die Zersetzung des Torfmaterials die Freisetzung von Kohlendioxid gefördert. Und gerade den CO2-Ausstoff möchte man ja unbedingt minimieren. Somit muss diese Fläche wieder nass gemacht werden, denn nur so verhindert man die Zersetzung an diesem Ort. Hier zeichnet sich möglicherweise ein Pilotprojet ab, was von Grundgedanken her absolut umgesetzt werden sollte.

Neben dem Mühlsee das zweite Gebiet

Die zweite Fläche liegt östlich der Mühlseen, beidseitig der A92. Hier lässt sich das Vorhaben auf 12 Hektar Fläche unkomplizierter umsetzen.

Beim neuen Green Campus dann die  3. Fläche

Die letzte Fläche, ca. 10 Hektar groß, liegt im Bereich der Neufahrner Gegenkurve. Somit besteht ein durchaus guter räumlicher Zusammenhang zum geplanten „Green Campus“. Die auszuplanende PV-Anlage könnte zur Stromversorgung des Green-Campus mit herangezogen werden. Hier zeichnen sich somit Synergieeffekte ab, die man als Gemeinde der Zukunft nutzen sollte.

Deutliches Abstimmungsergebnis im Gemeinderat

Die Bauverwaltung empfahl deshalb dem Gemeinderat, aufgrund der vorgelegten Informationen den Aufstellungsbeschluss zur 31. Änderung des Flächennutzungsplanes für die Neuausweisung von Freiflächen Photovoltaikanlagen zu beschließen. Dieser Empfehlung kam der Gemeinderat einstimmig nach.