27.06.2023
Neufahrner Rathaus wird größer

Behindertengerechter Aufzug

Das Thema Aufzug im Rathaus ist kein neues Thema. Der Gemeinderat hatte erst im Mai 2021 sowohl den sogenannten Anbau-Aufzug als auch die damit verbundene Sanierung der Toilettenanlagen auf der Tagesordnung. Schon damals war sich der Gemeinderat einig. Ein absolut schlüssiges Konzept – beide Maßnahmen miteinander zu verbinden und dabei auch noch so viel Weitblick zu zeigen, dass die notwendige Rathauserweiterung durch diese Maßnahmen auch weiterhin möglich ist, komplett nachvollziehbar.

Damals gab es finanzielle Gründe

Aber auch der Gemeinderat hatte zum damaligen Zeitpunkt Weitblick gezeigt und entkoppelte die beiden Maßnahmen. Auf Vorschlag von Manfred Holzer sollte die einzelne Ausplanung des Aufzuges in die Haushaltsplanung 2022 mit aufgenommen werden. Das ein neuer Aufzug benötigt wird, dass war zum damaligen Zeitpunkt dem gesamten Gemeinderat klar und absolut unumstritten – aber sie musste trotzdem geschoben werden.

Brandschutz als Bestandschutz?

Nun wurde diese Maßnahme erneut dem Gemeinderat vorgelegt. Dieses Mal jedoch mit einem gewissen bitteren Beigeschmack. Die Haushaltmittel für den Aufzug wurden im Haushaltsjahr 2022 bereitgestellt. Somit wurde ein Architektenbüro mit der weiteren Planung beauftragt. Im Zuge der Baueingabe kam aber das helle Erwachen, den anscheinend wurde seit den 60er Jahren der Brandschutz mehr oder weniger im Rahmen des Bestandschutzes fortgeschrieben. In den vielen Jahren wurde am Rathaus massiv umgebaut. Hierbei sei nur die Aufstockung des Gebäudes, der neue Sitzungssaal und zusätzliche Bürofläche sowie die komplette neue Verkabelung im Rahmen der Digitalisierung genannt. Also immer wieder Maßnahmen innerhalb mehrerer Brandabschnitte mit notwendigen Schottungen etc., die durchgeführt wurden. Nun stellte sich aber heraus, dass weitreichende Anforderungen des Brandschutzes in der Planung des Aufzuges mit berücksichtigt werden müssen. Und daran führt nun kein Weg mehr vorbei – hier ist Handlungsbedarf angezeigt.

Wie kann es sein, dass Jahrzehnte lang der Brandschutz im Rathaus kein Thema war

Hier legte Josef Eschlwech den Finger in die Wunde. Der Bauamtsleiter erklärte dann die aktuelle Situation so, dass es bis dato immer im Rahmen des Bestandschutzes keine Maßnahmen im Brandschutz gegeben hatte. Nun würde man aber gravierende Änderungen am Bau durchführen, sodass nun die aktuellsten Vorgaben umgesetzt gehören.

Der neue Aufzugsschacht bekommt somit eine Fluchttür mit direktem Ausgang nach außen. Vorhandene Türen müssen nachgerüstet, neue Türen eingezogen werden, um nur einige Punkte aus der abzuarbeitenden Liste aufzuführen. Die notwendigen Brandschutzmaßnahmen belaufen sich auf ca. 150.000 Euro und lassen somit das Projekt „neuer Aufzug fürs Rathaus“ auf 595.000 Euro klettern.

Haushaltsmittel stehen bereit

Für die Sanierung des Aufzugs waren HHM in Höhe von 515.000 Euro vorgesehen. Die fehlenden Gelder lassen sich laut Verwaltung durch eingestellte Gelder für den Trausaal (Sanierung der Glaselemente für 50.000 Euro) und für die Heizungsreglung (30.000 Euro) sicherstellen. Diese beiden Maßnahmen können auf das kommende Jahr 2024 geschoben werden. Der Gemeinderat beschloss einstimmig die vorgestellte Planung zum Anbau eines Aufzugsschachtes mit behindertengerechtem Aufzug noch im Jahr 2023 zu starten, sodass die Maßnahme in 2024 abgeschlossen werden kann.