Landschaftsschutzgebiet "Isartal" - Bild: Bp

22.02.2021
Neues Gewerbegebiet in Mintraching

Mintraching soll eine innerörtliche Ortsabrundung im Norden bekommen. Hierbei soll eine Fläche von
ca. 1,3 ha aus dem Landschaftsschutzgebiet „Isartal“ herausgenommen werden. Hintergrund sind mehrere Anfragen an die Gemeinde bezüglich einer Belegungsmöglichkeit. Eine entsprechende Ortsabrundung mit Gewerbefläche erscheint nach einer ersten Rücksprache mit dem Landratsamt und der Regierung Oberbayern durchaus machbar. Jedoch bedarf es zwingend einer Änderung des Landschaftsschutzgebietes Isartal. Diese Fläche müsste aus dem Umgriff der Landschaftsschutzverordnung herausgenommen werden, bevor sie als Gewerbegebiet für ansässige Betriebe im Wege eines Bebauungsplanes ausgewiesen wird. Ein Antrag auf Herausnahme von Flächen aus dem Landschaftsschutzgebiet „Isartal“ wurde bei Kreistag schon gestellt. Als Kompensationsmaßnahmen für diese Herausnahme sind Maßnahmen zur Förderung von Magerstandorten in der Dietersheimer Brenne vorgesehen. Hier ist vorgesehen, dass Flächen aufgewertet und ins Ökokonto der Gemeinde eingebracht werden. Dieses geschieht dann in unmittelbarer Absprache mit der unteren Naturschutzbehörde, dem Landschaftspflegeverband sowie der Forst- und Jagdwirtschaft. Das Vorhaben wurde in der Gemeinderatssitzung nicht ganz einfach abgestimmt. Natürlich gibt es gerade hinsichtlich des Landschaftsschutzgebietes immer ein Für und ein Wider.

Selahattin Sen (Die GRÜNEN) zeigte in seiner Wortmeldung auf, dass er weiterhin - egal wie groß oder klein das Grundstück ist - gegen eine Herausnahme aus dem Landschaftsschutzgebiet ist.

Norbert Manhart (FREIE WÄHLER) sieht zum Beispiel eine immer weiter fortschreitende Bebauung von Garching bis nach Freising ran. Er begründet seine Zweifel darin, dass derzeit ein sichtbarer Zusammenschluss zwischen Garching und Dietersheim stattfindet – kurz hinter Dietersheim folgt dann auf der einen Seite das Klärwerk und gegenüber dann das Tierheim und bald die Reptilienauffangstation. Betrachtet man nun Mintraching, so gibt es zwischen Mintraching und Autobahn westlich der Münchner Straße den Römerweg mit seinem Gewerbe und gegenüber das Klärwerk Grüneck. Wie schnell ist man dann von Mintraching am Klärwerk und dann an der Autobahn. Und auf der anderen Seite der Autobahn schließt sich ja auch gleich wieder Bebauung an.

Wie schön ist es, wenn man aus einem Ort herausfährt, dann Landschaft folgt, bevor man in den nächsten Ort hineinfährt. Müssen Orte so eng aneinanderwachsen...

stellt Norbert Manhart sich die Frage. Er stimmte aber wie die gesamte Fraktion der FREIEN WÄHLER für die Herausnahme.

Bei genauer Betrachtung sieht es eher wie ein Baulückenschluss aus. Die Fraktion der FREIEN WÄHLER betrachtet diese Maßnahme als sinnvoll, um Kleingewerbe weiter anzusiedeln, den Ort ordentlich abzurunden und die vorgesehen Aufwertung in der Dietersheimer Brenne ist für das Ökokonto der Gemeinde aus ökologischer Sicht sehr wertvoll.

Der Gemeinderat stimmte mit 27:1 Stimmen für die Herausnahme der vorgesehenen Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet Isartal.