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18.01.2017
"Pflegeleichte Zukunft?"

Die erste Informationsveranstaltung der FREIEN WÄHLER am gestrigen Dienstag den 17.01.2017 - unter dem neuen Slogan "FREIE WÄHLER NEU(er)FAHRN - Kommunalpolitik & mehr" sollte über die Umsetzung des Pflegestärkungsgesetzes II informieren.
Aus diesem Grund hatten sich die FREIEN WÄHLER an die Sozialstation in Neufahrn gewandt und dort die Pflegedienstleitung Herrn Richard Breininger für einen Kurzvortrag gewinnen können.

Das Thema ist so aktuell wie nie - die Pflege von Angehörigen kann für jeden von heute auf morgen das Leben verändern. Und schon ist man mit unbekannten Sachen konfrontiert, muss Fragebögen ausfüllen und Gelder beantragen. Aber was ist nun richtig? Wie und wo bekomme ich Hilfe und Unterstützung? Und was bitte ist nun der Unterschied zwischen Pflegestufe und Pflegegrad? 

Hier konnte Herr Breininger an diesem Abend viele Unklarheiten beseitigen. Vor ca. 30 interessierten Zuhörern erklärte er sehr anschaulich, welche Auswirkungen die nächste Stufe des Pflegestärkungsgesetz II (PSG II) seit dem 01.01.2017 hat. Er stellte das alte Schema der Pflegestufen mit "zeitlicher Beurteilung" gegen das neue Schema der Pflegegrade mit einem sogenannten "Punktesystem".

Aus seiner Sicht ist die Änderung in Pflegegrade der richtiger Schritt und kann, wenn das System erst mal gelebt wird, aufzeigen dass eine Einteilung innerhalb eines Punktesystems den Patienten im Ganzen betrachtet. Nach dem früheren Schema wurde nur festgehalten, was ein Patient nicht mehr kann und welcher zeitliche Aufwand damit in Verbindung stand. Die Gesamtsumme an "Zeit" wurde grob gesagt zur Grundlage der Pflegestufe. Nun werden 7 Teilbereiche des Lebens betrachtet und nach einem Punktesystem bewertet. Was sich auf dem ersten Blick kompliziert anhört, kann wenn es durch den MDK gut umgesetzt wird, nur vorteilhaft für die Patienten sein. Es wird dazu führen, dass nicht mehr so viele Patienten durch das Raster fallen und im Punkto Pflege benachteiligt werden. Zusätzlich wird der hohe Anteil an Demenzkranken besser berücksichtigt.

Nach dem Kurzvortrag blieb auch noch Zeit für Fragen. Natürlich konnte an diesem Abend nicht jede Frage detailliert beantwortet werden. Hinter mancher Frage stand vielleicht auch ein persönliches Schicksal, das nicht offen diskutiert werden sollte. Aus diesem Grund stellte Herr Breininger noch ein mal deutlich klar, dass die Sozialstation Neufahrn auch anerkannte Beratungsstelle ist und man jeder Zeit einen Beratungstermin ausmachen kann.

Die Fülle der Fragen hat aber gezeigt, dass wir mit diesem Informationsabend genau richtig lagen. Es ist gut, dass Neufahrn ein funktionierendes Pflegenetzwerk hat. Hierzu zählt neben der ambulanten Pflege, dem betreuten Wohnen auch die Tagespflege, Essen auf Rädern und Unterstützung im Haushalt - um nur einige Bereiche der Sozialstation aufzuzählen. Aber vergessen darf man natürlich auch nicht das Seniorenzentrum in Neufahrn mit seinem großen Anteil an stationärer Pflege.

Unser Dank gilt Herrn Breininger von der Sozialstation Neufahrn für diesen sehr guten Vortrag.