07.08.2022
Fahrradstraße in Neufahrn

Erste Fahrradstraße in Neufahrn

Das ist schon wirklich ein Highlight für Neufahrn - die erste Fahrradstraße wird ausgewiesen - die große blaue Bodenmarkierung wird es allen Verkehrsteilnehmern deutlich anzeigen. Und für den Merkur war es dann auch ein entsprechendes Bedürfnis, dieses Highlight in Bild und Text zu veröffentlichen. Nur leider wurde das Stimmungsbild im Bauausschuss nicht richtig widergegeben.

Leider stellt der Artikel alles etwas verkürzt und verzerrt dar!

Dr. Christopher Aichinger hatte in der Sitzung des Ausschuss für Bau, Umwelt und Mobilität ausführlich begründet, weshalb er bei der dann folgenden Abstimmung leider gegen diese Fahrradstraße stimmen müsse. Dieses wurde aber im Artikel des Merkur nicht weiter betrachtet, weshalb wir nun unserem Fraktionssprecher gerne die Chance einräumen, dieses nochmals deutlich klarzustellen.

Dafür gibt es bei uns die Rubrik "Nachgefragt bei: ..."

Massenhausener Straße wird zur Fahrradstraße

In der jüngsten Sitzung des Bauausschuss wurde gegen 2 Stimmen dieses Vorhaben beschlossen. Die Massenhausener Straße wird vom Bahnhof bis zum Kurt-Kittel-Ring mit der zusätzlichen Beschilderung "Anlieger frei" zur Fahrradstraße. Die beiden Gegenstimmen kamen von Frank Langwieser  (CSU) und Dr. Christopher Aichinger  (FREIE WÄHLER). Aber warum voten gerade zwei Gemeinderäte, die eigentlich für die Förderung des sicheren Fahrradverkehrs in und um Neufahrn herum sind, nun auf einmal gegen diese Maßnahme?

Priorisierung passt nicht

Aus Sicht unseres Fraktionssprechers Dr. Christopher Aichinger passt die Priorisierung der Maßnahmen zur Umsetzung des Radverkehrskonzept nicht. Eigentlich sollten erst die neuralgischen Stellen z.B. alle Schulwege betrachtet und hier entsprechende Markierungen aufgebracht werden. Außerdem gab bzw. gibt es noch eine ganz klare Priorisierung hinsichtlich der Querung der Staatstraße bei Massenhausen. Erst wenn diese Maßnahmen angegangen sind, kann man sich den anderen Bereichen widmen

Warum gerade die Massenhausener Straße?

Diese Straße ist perse schon sehr ruhig und von wenig Verkehr gekennzeichnet. Die Fahrräder haben hier zu keiner Zeit eine Beeinträchtigung. Warum lässt man diese Straße nicht erstmal so, wie sie ist und wartet die Entwicklung des Baugebietes Neufahrn Nord/West ab. Hier weiß man doch derzeit noch gar nicht genau, wie die Verkehrsströme verlaufen und sich alles entwickelt.
 

Wie verhält es sich mit "Anlieger frei?

Diese Frage stellte Dr. Christopher Aichinger zweimal und bekam beide Male keine ausreichende Antwort auf seine Frage!

Wie schränkt uns "Anlieger frei" ein

Per Definition dürfen Anlieger/Anwohner zu ihren Grundstücken fahren und diese auch mit Kraftfahrzeugen verlassen. Ebenso ist der Hol-/ Bring-Service vom und zum Bahnhof aus möglich - das ist schon einmal beruhigend.

Aber wie sieht es bei Bürgerinnen und Bürgern aus der Gegend des Mooswirts aus oder wenn jemand aus Massenhausen oder Giggenhausen kurz mal in die Bahnhofstraße möchte? Hier ist nun ein Einfahren der Massenhausener Straße nicht mehr möglich. 

Weil man mir diese Frage nicht eindeutig beantworten konnte und ich die Priorisierung etwas anders sehe, habe ich gegen die Fahrradstraße gestimmt

Dr. Christopher Aichinger wird weiterhin für die Umsetzung des Radverkehrskonzept der Gemeinde Neufahrn sein. Er wird sich aber auch für die richtige Priorisierung der Maßnahmen einsetzen und solche Projekte, wie die Massenhausener Straße weiterhin kritisch hinterfragen.

Randbemerkung

Das hatte man total vergessen - oder?

Und S-Pedelecs sind auch nicht zugelassen

Unterschied Pedelec und eBike

Als aktiver Pedelec-Fahrer muss ich, Bodo Pfeiffer hier erstmal eine keine Aufklärung durchführen. Das, was die Bürgerinnen und Bürger gerne als eBike bezeichnen, ist eigentlich nur ein Pedelec und die richtigen eBikes, dass sind die Fahrräder, die ein Kennzeichnen haben müssen und verdammt schnell unterwegs sind. Wir nutzen im normalen Sprachgebrauch leider die Bezeichnung eBike verkehrt.

Pedelecs - Fahrräder die mit Akku max. 25km/h erreichen und alles, was dann schneller werden soll, muss per Muskelkraft zugearbeitet werden.

eBikes - auch S-Pedelec genannt, sind Fahrräder die mit Akku max. 45 km/h erreichen und somit einer Kennzeichenpflicht unterliegen und als Kraftfahrräder betrachtet werden.

Und hier sind wir nun an dem sogenannten springenden Punkt:

S-Pedelecs (eBikes) sind in Fahrradstraßen verboten. Selbst das Schild "Anlieger frei" erlaubt es den S-Pedelec-Fahrern nicht, die Massenhausener Straße zu durchqueren um entweder vom Bahnhof Richtung Kurt-Kittel-Ring oder umgekehrt zu gelangen .

Hatte man dieses bei der Beschlussfassung komplett außer Betracht gelassen? 
Es erscheint somit als eine Maßnahme für die Verbesserung und gleichzeitig Verschlechterung des Radverkehrs in und um Neufahrn